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Geschichte(n) Museum

Bildsteine aus der Römerzeit

1650 Jahre
Römischer Burgus in Neckarau

Präsentation von Funden aus der Römerzeit

im Hof des Heimatmuseums Neckarau, Rathausstr. 1-3

Aus Anlass der Errichtung eines Burgus durch den römischen Kaiser Valentinian I. im Jahr 369 n.Chr. auf der rechten Rheinseite im heutigen Neckarauer Gewann Casterfeld hat unser Verein 5 Repliken von römischen Reliefsteinen im Hof des Heimatmuseums Neckarau aufgestellt. Sie sind von der Rathausstraße aus zu besichtigen.

Die nachfolgende Beschreibung ist in Form einer Tafel bei den Reliefsteinen angebracht:

Der Reliefstein zeigt auf beiden Seiten eine breitbauchige Vase mit Doppelhenkel und schmalem Fuß und senkrechten Riefen an Hals und Bauch.

Das Original befindet sich in den Reiss-Engel­horn-Museen Mannheim.

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Im Gewann „Hermsheimer Kirche“ (heute Maimarkt-Gelände) wurden zwei Tafeln aus grauem Sandstein gefunden. Sie gehörten zu einem Viergötterstein und waren, bevor sie ins Reiss-Museum kamen, in der Toreinfahrt eines Neckarauer An­wesens eingemauert (Bauer Gund).

Dargestellt ist der Gott Vulkan im Arbeitskittel und mit Schmiedezange.

Die Göttin Fortuna trägt ein Füllhorn. Die rechte Hand hält ein Steuerruder, das auf der am Boden liegenden Kugel aufsteht. Es sind die drei Attribute, die von der Göttin üblicherweise geführt werden.

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Der Grabstein der Afrania Afra weist auf der Oberseite das Relief mit dem Putto auf.

Der gelbe kalkhaltige Sandstein wurde im Rhein gefunden. Er war eingefügt in ein mächtiges Mauerwerk, das Teil der römischen Befestigungsanlage war, die sich rechts (Neckarau) und links (Altrip) des Rheins erstreckte, erbaut von Kaiser Valentinian I. im Jahr 369 n.Chr.

Ein geflügelter kindlicher Genius führt mit der rechten Hand eine Frucht zum Munde.

Auf dem Relief links liegt eine umgestürzte bauchige Urne, rechts zieht sich eine Blumengirlande vom Kopf bis zu den Füßen. Daneben steht eine dem Boden zugekehrte brennende oder erlöschende Fackel.

Die Inschrift ist mit Ausnahme der Zeilenanfänge noch gut erhalten. Danach hat die wegen eines Traums um ihre ewige Ruhe beorgte Afrania Afra sich und ihren Angehörigen zum Frommen den Stein setzen lassen.

Verschiedene Absonderlichkeiten lassen eine zweimalige Verwendung des Steins vermuten, zunächst als Votivstein für Afrania, später als Grabdenkmal.

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